Mittwoch, 17. April 2019

Vortrag über Mikroplastik

Am 01.04.2019 durften wir Prof. Dr. Christian Laforsch von der Universität Bayreuth bei unserem Clubmeeting begrüßen. Prof. Laforsch hat den Lehrstuhl für Tierökologie I an der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften der Universität Bayreuth inne. Die langjährige Expertise seines Lehrstuhls im Bereich Mikroplastik reicht von der Quantifizierung und Identifizierung von Mikroplastik aus Umweltproben von aquatischen und terrestrischen Systemen über die Methodenentwicklung bis hin zu ökotoxikologischen Untersuchungen. Der Lehrstuhl ist in zahlreichen Projekten zur Untersuchung von Mikroplastik in unterschiedlichen Umweltmedien auf nationaler sowie internationaler Ebene involviert. Prof. Laforsch ist einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Mikroplastik und ein äußerst gefragter Wissenschaftler zu dieser Thematik. Wir freuen uns, dass er sich trotz seines engen Terminkalenders Zeit genommen hat, uns mit einem hochspannenden und kurzweiligen Vortrag in die Thematik Mikroplastik einzuführen.
Die weltweite Produktion von Kunststoffen ist seit den 50er Jahren von 1,5 Millionen Tonnen auf 330 Millionen Tonnen im Jahr angestiegen. Den Großteil machen dabei Einwegprodukte der Verpackungsindustrie aus, die auch die Müllmenge rapide steigen lassen, sowie der Abrieb von Autoreifen. Geraten Kunststoffe jedoch in die Umwelt, können sie dort lange Zeit verbleiben ohne abgebaut zu werden. Derzeit weiß niemand, wie lange der Abbauprozess tatsächlich dauert. Forscher haben herausgefunden, dass selbst sogenannte Biokunststoffe letztlich ebenso so schlecht abbaubar sind wie herkömmliche Kunststoffe. Kunststoffe werden u.a. durch Flüsse bis in die Weltmeere getrieben. Aufgrund von Degradationsprozessen zerfällt dieser Müll zu Mikroplastik. Aber auch synthetische Kleiderfasern, Duschbäder und Peelingcremes sowie viele Gebrauchsgegenstände enthalten Mikroplastik, die über das Abwasser in die Kläranlagen gelangen und dort bislang nicht wirksam herausgefiltert werden können.
All diese winzigen Partikel können nicht wieder aus der Umwelt entfernt werden, sondern belasten sie, indem sie etwa über den Klärschlamm oder Kompostieranlagen in den Ackerboden und über Angebautes oder durch Tiere (insbesondere Meerestiere) in das Nahrungsnetz gelangen können. Selbst Wasserflöhe und Regenwürmer nehmen Mikroplastik auf. Verunreinigungen aquatischer Ökosysteme mit Kunststoffmüll stellen ein immer größeres Umweltrisiko auch für uns Menschen dar. Inwieweit hieraus eine Toxizität für den Menschen folgt, ist letztlich wohl eine Frage der Konzentration. Derzeit hierzu in Umlauf befindliche Studien sind noch mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht ausgereift sind. Aktuell wird als das größte Risiko die Aufnahme von Mikroplastik in das menschliche Gewebe angesehen. Möglicherweise bestehen weitere indirekte Effekte von Mikroplastik als Vektor für Krankheitserreger.
Was kann man nun als Einzelner tun, damit nicht noch mehr Mikroplastik in unsere Umwelt gelangt?
Prof. Laforsch empfahl die Verschwendung von Ressourcen zu stoppen, auf Plastik da zu verzichten, wo es geht (Kunststoff ist jedoch nicht generell zu verteufeln) und es korrekt zu entsorgen, damit eine umfassende Wiederverwertung stattfinden kann. Jeder Einzelne kann hier viel bewirken! In diesem Sinne legte er uns folgende 5 Ratschläge ans Herz: Rethink - Refuse - Reduce - Reuse - Recycle!
Quelle: GreenHome
Wir danken Herrn Prof. Laforsch für seinen eindrücklichen Vortrag, der uns alle sehr nachdenklich zurückließ. Bei weiterem Interesse am Thema Mikroplastik verweisen wir auf Prof. Laforschs Webinar auf YouTube, das unter unter dem Suchbegriff Biotopia zu finden ist. Auch in den Mediatheken der großen Fernsehsender finden sich Interviews mit Prof. Laforsch zum Thema Mikroplastik.
Monika Görtz-Leible

Dienstag, 9. April 2019

SID Kampagne zur Europawahl



Wer sich diese Postkarte oder ein Plakat/Facebookbanner ausdrucken möchte, findet ein pdf im Mitgliederbereich der SI Homepage, Bereich Programmarbeit.

SID Programmtagung in Nürnberg

Am 06.04.19 fuhren die amtierende Programmdirektorin und die Programmdirektorin elect sowie die Präsidentin elect des Bayreuther SI Clubs nach Nürnberg ins Maritim Hotel, um an der SI Programmtagung "Nachhaltigkeitsziele der UN - Agenda 2030" - ein weltweiter Handlungsrahmen und was SID zum Erfolg beitragen kann, die von der jetzigen Soroptimist International Deutschland (SID) Programmdirektorin und SID Präsidentin elect Renate Tewaag sowie SID Programmassistentin Petra Huxholl organisiert worden war, teilzunehmen.
Renate Tewaag begrüßte fast 50 Soroptimistinnen aus überwiegend bayerischen Clubs und sprach ein paar Worte zum Sinn und Zweck der Programmarbeit von SID. Sie hob hervor, dass sich Soroptimistinnen neben der Charityarbeit und dem Sammeln von Geldspenden für einen guten Zweck auch öffentlich für die Ziele von Soroptimist International einsetzen sollen. Sie rief dazu auf, bei Freundinnen und Bekannten, aber auch in der Öffentlichkeit dafür zu werben zur Europawahl am 26. Mai 2019 zu gehen und Parteien zu unterstützen, die die Ideale und Ziele von SI vertreten. Jedem Club stehen für eine eigene Aktion die von einer polnischen Soror entworfenen Plakate, Facebookbanner und Postkarten zur Verfügung, die von der Homepage/Mitgliederbereich von SID heruntergeladen werden können. In diesem Zusammenhang erinnert sie an die soroptimistische Devise, laut derer sich jede Soroptimistin neben Awareness (Bewusstmachen) und Action (Bewegen) auch der Advocacy (Bekennen) verschrieben hat, wobei SI unter Advocacy die Stellungnahme zu wichtigen Themen versteht, die darauf abzielt, politische oder wirtschaftliche Entscheidungen im Sinne der Frauen zu beeinflussen und sich auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene für die Interessen von Frauen einzusetzen. Die SID Präsidentin elect stellt heraus, wie wichtig es ist, sich seiner Verantwortung als Soroptimistin bewusst zu sein und sich gesellschaftspolitisch einzubringen. Sie bittet auch um Unterstützung für das Skill Up Projekt der Welthungerhilfe, das Menschen zwischen 15 und 35 Jahren in 5 Ländern hilft sich beruflich zu qualifizieren und ihnen somit eine Perspektive für eine spätere angemessene Arbeit gibt. Sie sieht das auch als Präventionsarbeit um weitere Abwanderungsbewegungen von jungen Menschen aus Afrika zu verhindern. Schließlich erläutert die zukünftige Präsidentin noch das von ihr ausgerufene Motto "#befuturized". Mit diesem Begriff möchte sie dazu auffordern, die Programmarbeit der Clubs vermehrt in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. SI Clubs sollen im Einklang mit der soroptimistischen Philosophie Ziele entwickeln und an ihrer Verwirklichung arbeiten. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die Nachhaltigkeitsziele der UN Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, kurz SDGs), die in vielen Bereichen den Zielen von Soroptimist International entsprechen. Für die SDGs sind konkrete und möglichst überprüfbare Zielwerte festgelegt, die in der Zeit von 2016 bis bis 2030 erreicht werden sollen. Sie werden auch  als "Globale Ziele" bzw. "Global Goals" bezeichnet.

Im folgenden Vortrag von Frau Manuela Forster, Account Managerin bei Healthcare Businesswomen's Association, der auf dem Powerpoint Vortrag von Soroptimistin Prof. Dr. Estelle Herlyn (Club Meerbusch, Nachhaltigkeitsbeauftragte an der Hochschule Düsseldorf) basiert, wurde erläutert, dass die 17 SDGs wie folgt den SI Zielen zugeordnet werden können:
Ziele 1, 2, 5, 16 und 17: Menschenrechte;
Ziel 3: Gesundheit,
Ziel 4: Bildung;
Ziele 6, 13, 14 und 15: Umwelt;
Ziele 7, 8, 9, 10, 11 und 12: Wirtschaft und
Ziele 16 und 17: Internationale Zusammenarbeit.
Bei Interesse kann man eine Zusammenfassung des Vortrags von Estelle Herlyn im Mitgliederbereich von SID finden (Protokoll des 1. SID Programmtreffens 2019 in Hannover).
Nach einer kurzen Mittagspause wurde tischweise in kleinen Arbeitsgruppen Brainstorming betrieben, um Ideen für mögliche Club- oder Bezirksprojekte zu entwickeln. Diese wurden im Anschluss in einer walking gallery dem Plenum vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmerinnen fuhren mit vielen interessanten Ideen und Eindrücken wieder gen Heimat. Herzlichen Dank dem Organisationsteam von SID!
Unsere "Delegation" Ursula Schmack, Maria Meyer und Hanne Ellner
Ideensammlung