Mittwoch, 13. September 2017

Gedenken an Beatrice Popp-Kapelovici

Beatrice im Einsatz für SI
Unser Gründungsmitglied Beatrice Popp-Kapelovici ist im Juli 2017 von uns gegangen. Mit ihr haben wir eine Schwester verloren, die wie kaum eine andere das Internationale in unserem Clubnamen verkörpert hat.
In Rumänien geboren hat sie ihre Schulzeit und ihr Geigenstudium in Bukarest absolviert. Eine zweijährige Mitwirkung im rumänischen Rundfunkorchester schloss sich an. Danach ist sie mit ihrer Familie nach Israel ausgewandert. Als zweite Sprache war ihr Hebräisch bald vertraut. In Jerusalem spielte sie im israelischen Rundfunkorchester. Trotz vielfältiger Vernetzung mit Verwandten und Freunden wechselte sie bereits nach zwei Jahren zur Heirat nach Bayreuth. Hier fand sie eine berufliche Tätigkeit als Geigen- und Klavierlehrerin. Später unterrichtete sie auch an einem Gymnasium in Kulmbach. Dort spielte sie im Orchester die Erste Geige und brachte es bis zur Konzertreife.
Zusammen mit ihrem Mann leitete sie von 1987 bis 2007 den internationalen Musikwettbewerb „Pacem in Terris“ und leistete einen bedeutsamen, auch international beachteten Beitrag zum kulturellen Leben in Bayreuth. Sie betreute nicht nur die renommierten musikalischen Juroren, sondern auch die jungen Teilnehmer aus aller Welt. Wer dabei war, konnte nur staunen: Wie rasch sie von einer Sprache in die andere wechselte, zur Not auch Mimik und Gestik zu Hilfe nahm, um zu informieren, die Stimmung aufzuhellen oder im Hintergrund Konflikte aus dem Weg zu räumen. Alle fühlten sich akzeptiert und willkommen. Ihre Krankheit zwang sie jedoch ihre geliebtes Geigenspiel aufgeben. Doch sie unternahm gerne noch Reisen auch mit ihrer Tochter, und besondere Freude bereiteten ihr die Enkelkinder. 
Auch im Club spielte Beatrice eine besondere Rolle: Immer mit einer sehr klaren Meinung und Wertung hat sie sich nie in den Vordergrund gedrängt. Nur auf Nachfragen berichtete sie von ihren internationalen Erfahrungen, profunden Sprachkenntnissen und interessanten Bekanntschaften. Wohin sie auch kam, immer knüpfte sie neue Bekanntschaften und fand neue Freunde. Leider ist es wegen ihrer Erkrankung nicht mehr zu der bereits geplanten Rumänien- oder projektierten Israelreise des Clubs gekommen. Sie hinterlässt im Club eine Lücke, die sich nicht rasch schließen wird.
Wiebke Putz-Osterloh